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Deutschland bei Mitnahme von Klapprädern im Zug restriktiver als andere europäische Länder

Am besten schneiden die Niederländischen Eisenbahnen (NS,) die Eisenbahngessellschaft Litauen (LTG) und die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) ab

Europaweit variieren die Bestimmungen zur Mitnahme von Klapprädern als Handgepäck in Zügen erheblich. Die Analyse von railportguide.eu zeigt, dass Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern besonders restriktiv ist. Während in Deutschland die maximalen Maße für als Handgepäck akzeptierte Klappräder auf 70 cm x 50 cm x 30 cm (ohne Gewichtsbeschränkung) begrenzt sind, zeigen sich Eisenbahngesellschaften anderer Länder hier deutlich großzügiger.


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18. Februar 2024
Claudia Felbermayer


In der Schweiz werden sogar 26-Zoll-Klappräder als Handgepäck akzeptiert

Litauen zum Beispiel hebt sich mit einer erlaubten Gesamtsumme der Maße (Länge + Breite + Höhe) von bis zu 200 cm (Gewichtsbeschränkung 35 kg) hervor. Dadurch ist es möglich, viele unterschiedliche Klapprad-Modelle als Handgepäck in Zügen mitzuführen. Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) setzen mit erlaubten Maßen von 120 cm x 80 cm x 100 cm (ohne Gewichtsbeschränkung) den Maßstab in Sachen Großzügigkeit. Ein großer Teil der von railportguide.eu untersuchten Öffi-Bikes können in der Schweiz problemlos mitgeführt werden, auch ein 26-Zoll-Klapprad ist dabei.

Belgien setzt (fast) keine Limits

In Belgien ist es möglich, mit nahezu jedem Klapprad im Handgepäck zu reisen. Das Bahnunternehmen im Land macht keine Größenbeschränkungen und setzt das Gewicht mit 30 kg fest.

Klappräder, die für eine Europareise mit der Bahn als Handgepäck akzeptiert werden, haben 8- oder 12-Zoll-Reifen

Wer ein Klapprad auf Bahnreisen durch ganz Europa nutzen will, wird durch Eisenbahngellschaften so mancher Länder ausgebremst. Nur wenige Klappräder werden überall als Handgepäck akzeptiert. Die kleinsten gemeinsamen Nenner für ganz Europa ist ein 12-Zoll-Klapprad mit einem Faltmaß von 60 cm x 45 cm x 30 cm und einem Gewicht von 13 kg. Das ist aber schon das größte Klapprad, das nahezu überall als Handgepäck akzeptiert wird, mit Ausnahme von Griechenland. Neben einem weiteren 12-Zoll-Klapprad gibt es dann nur noch ein kleineres Modell mit 8-Zoll-Reifen, das für ganz Europa infrage kommt.

Offene Regelungen in den Niederlanden

Die Niederlande sind bekannt für ihre Fahrradfreundlichkeit. Das spiegelt sich auch in den Regelungen zur Bahnmitnahme wider. Die niederländischen Eisenbahnen (NS) sind besonders entgegenkommend, was die Mitnahme von Fahrrädern und Klapprädern betrifft. Die offenen Regelungen reflektieren die Fahrradkultur des Landes und fördern die Kombination von Rad- und Bahnreisen. Die Mitnahme von Klapprädern mit einem Faltmaß von 85 x 85 x 85 cm (ohne Gewichtsbeschränkung) als Handgepäck erleichtert die Mobilitätsflexibilität und fördert umweltfreundliche Verkehrsmittel.

Eine Erhöhung der Handgepäckmaße unterstützt urbane Mobilitätskonzepte

Die zunehmende Urbanisierung und das Wachstum der Städte erfordern innovative Mobilitätslösungen. Die flexible Mitnahme von Klapprädern unterstützt urbane Mobilitätskonzepte wie Shared Spaces, Fahrradstraßen und die Vernetzung verschiedener Verkehrsmittel. Zudem fördert es die Reduktion der CO2-Emissionen, was wiederum die Nachhaltigkeit im Verkehrssektor erhöht. Nicht zuletzt hat ein an die heutige Zeit angepasstes Maß für Handgepäck aber auch wirtschaftliche Vorteile. Es unterstützt den Tourismus und stärkt lokale Wirtschaftskreisläufe stärkt. Radtouristen könnten leichter mit der Bahn innerhalb Europas reisen.

Länder wie die Niederlande, Belgien, Litauen und die Schweiz sind besonders großzügig hinsichtlich der Maße und des Gewichts von Handgepäck. In diesen Ländern haben Bahnreisende die größte Freiheit bei der Mitnahme von Öffi-Bikes. Im Gegensatz dazu steht Deutschland mit seinen restriktiveren Regelungen, die die Möglichkeiten der Mitnahme von Klapprädern im Zug begrenzen. Mit einer Erhöhung der Gepäckmaße, die als Handgepäck in deutschen Zügen gelten, könnten die deutschen Eisenbahnen ihre Rolle als Rückgrat einer nachhaltigen, flexiblen und modernen Mobilität weiter stärken und somit einen wichtigen Beitrag zur Erreichung gesamtgesellschaftlicher Ziele leisten.

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