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ÖBB: Das sind die Unterschiede zwischen 1. und 2. Klasse

ÖBB Innenraum 2. Klasse

Viele fragen sich, welche Vorteile die Aufbuchung zur ersten Klasse (First Class) hat und ob die zweite Klasse (Economy) in der Bahn ausreicht. Es hängt von der Reisedauer ab und davon, welche Aktivitäten man während der Zugfahrt plant.


Avatar von Claudia

25. Februar 2024
Claudia Felbermayer


Mehr Beinfreiheit

Auf längeren Reisen ist mehr Beinfreiheit sicher bequem. Dennoch ist dies für viele Menschen kein Thema. In der reservierten Economy-Class ist oft ausreichend Platz am Tisch, um die Beine auch mal auszustrecken. Auf längeren Strecken ist jedoch genau diese Beinfreiheit oft der Grund, warum viele Passagiere die First Class buchen.

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Am-Platz-Service: Kaffee und Dinner, serviert

Ein weiteres Merkmal der First Class ist der Service am Platz. Während sich Reisende in der Economy Class für Kaffee und Essen an den Bordbistro wenden müssen, genießen Fahrgäste der ersten Klasse den Luxus, Speisen und Getränke direkt an ihren Platz serviert zu bekommen. Diese Bequemlichkeit kann die Reise erheblich aufwerten. Für viele ist es jedoch kein Problem, zum Speisewagen zu gehen. Ihr Platz im Wagen ist reserviert, was bedeutet, dass niemand ihn beanspruchen kann. Einige bevorzugen es sogar, die Atmosphäre des Speisewagens direkt zu erleben.

Eigene Steckdose

Die eigene Steckdose an jedem Platz spielt bei der Entscheidung für die erste Klasse für viele bestimmt eine viel größere Rolle. Wer länger unterwegs ist und im Zug mit dem Laptop arbeitet, wird verstehen, dass die Bereitschaft, die Steckdose am Tisch in der 2. Klasse zu teilen, oft ziemlich gering ist. Fehlender Strom kann heutzutage ein enormer Stressauslöser sein. Das Teilen der Steckdose mit dem Nachbarn kann in manchen Fällen tatsächlich problematisch werden. Die Sicherheit, in der First Class über eine eigene Steckdose zu verfügen, ist für viele daher ein überzeugendes Argument. Dies gilt besonders auf langen Reisen und wenn es notwendig ist, elektronische Geräte durchgängig zu nutzen.

Lese-Tipp!

Nutzung der Lounge

Ein besonderes Merkmal der ersten Klasse bei den ÖBB ist der Zugang zu den gemütlichen Lounges, die auf jedem Hauptbahnhof zu finden sind. Anders als in anderen Ländern wie etwa in Deutschland ist dieser Vorteil jedoch nicht ausschließlich den Reisenden der ersten Klasse vorbehalten. Auch ÖBB-Passagiere mit einem Economy-Ticket haben die Möglichkeit, gegen einen Aufpreis von 10 Euro und bei einem Mindest-Ticketwert von 8 Euro, die Lounges vor oder nach ihrer Zugfahrt zu nutzen. Diese bieten Annehmlichkeiten wie warme und ruhige Räumlichkeiten, Steckdosen, kostenlose Snacks und Getränke. 

ÖBB 1. und 2. Klasse: Die Unterschiede in einer Tabelle

RailJet
1. Kl.
RailJet
2. Kl.
Eurocity
1. Kl.
Eurocity
2. Kl.
Intercity
1. Kl.
Intercity
2. Kl.
ICE
1. Kl.
ICE
2. Kl.
AbteileNEINJAteilweisegroßteilsNEINJANEINJA
GepäckablageJAJAJAJAJAJAJAJA
TischeJA
extra breit
JAJA
normale Breite
JAJA
normale Breite
JAJA
extra breit
JA
SteckdoseJA
pro Person
JA
pro Doppelsitzplatz
teilweiseNEINJA
pro Person
JA
pro Doppelsitzplatz
JA
pro Person
JA
pro Doppelsitzplatz
klimatisierte ZügeJAJAJAJAJAJAJAJA
WLANJAJANEINNEINNEINNEINJAJA
SpeisewagenJAJAJAJANEINNEINJAJA
Bordservice (Bistrowagen, kommt zum Platz)NEINNEINNEINNEINJAJANEINNEIN
Am-Platz-Service (Speisen und Getränke serviert)JANEINJANEINNEINNEINJANEIN
KinderspielwagenJAJANEINNEINNEINNEINNEINNEIN
e-Zeitungen und -MagazineJAJANEINNEINNEINNEINNEINNEIN
Verstellbare SitzeJANEINJANEINJANEINJANEIN
mehr SitzabstandJANEINJANEINJANEINJANEIN
RailJet
1. Kl.
RailJet
2. Kl.
Eurocity
1. Kl.
Eurocity
2. Kl.
Intercity
1. Kl.
Intercity
2. Kl.
ICE
1. Kl.
ICE
2. Kl.
mobile Geräte: seitlich wischen

First Class oder Economy: Die Preisunterschiede

Von Wien nach Innsbruck: € 37,90 versus € 34,90

Bei der Betrachtung der Preisunterschiede zwischen der ersten und zweiten Klasse der ÖBB auf beliebten Strecken wird deutlich, wann sich die höhere Klasse auszahlen kann. Ein Ticket von Wien nach Innsbruck, 15 Tage im Vorhinein online gebucht,  kostet mit der Sparschiene (zweiter Klasse) 24,90 Euro. Möchte man einen Sitzplatz am Tisch mit Steckdose (die man schlimmstenfalls mit dem Nachbarn teilen muss), kommt ein Aufschlag von 3 Euro hinzu, was 27,90 Euro ergibt. Für den Zugang zur Lounge in Innsbruck, um sich aufzuwärmen, das Handy aufzuladen und kostenlose Snacks oder Getränke zu genießen, zahlt man zusätzlich 10 Euro, was insgesamt 37,90 Euro ausmacht. Im Vergleich dazu kostet ein First-Class-Ticket für dieselbe Strecke 34,90 Euro.

Von Wien nach Milano: € 82,70 versus € 122,00

Auf der Strecke Wien nach Milano zeigt sich ein ähnliches Bild: Ein Sparschienenticket in der zweiten Klasse kostet, 15 Tage im Vorhinein online gebucht, 72,70 Euro inklusive Reservierung. Es handelt sich um eine etwa 10-stündige Fahrt mit einem Umstieg in Innsbruck, wobei der Anschlusszug erst 40 Minuten später fährt. Gerade im Winter ist für diese Fälle die Lounge ideal. Für den Lounge-Zugang kommen beim Economy Ticket wieder 10 Euro hinzu, was insgesamt 82,70 Euro ergibt. Ein First-Class-Ticket für diese Strecke, inklusive Lounge-Zugang und Verpflegung am Platz im Zug kostet 122 Euro.

Wer eine längere Reise antritt, der fährt mit der First Class oft besser. Dasselbe gilt für alle, die im Zug am Laptop arbeiten und dafür Strom benötigen sowie für alle, die den Besuch der Lounge in Erwägung ziehen. Für kürzere Bahnreisen, die nicht länger als 3 bis 4 Stunden pro Stecke dauern, ist die Economy-Class die bessere Lösung.

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